Kunstdenkmäler in Warschau und Mittelpolen

Julius Kohte: Kunstdenkmäler in Warschau und Mittelpolen. Fotografien und Beschreibungen aus der Zeit des Ersten Weltkriegs. Darstellung fortgeführt und  erweitert um die Baugeschichte der Denkmäler im 20. Jahrhundert von Wolfgang Kohte und Hartwig Kohte. Herausgegeben von Eva Kohte und Hartwig Kohte. I. Textband; II. Bildband. Herne: Freunde der Martin-Opitz-Bibliothek 2024.

Die beiden gedruckten Bände können gegen eine Schutzgebühr von € 70,- bestellt werden bei: Freunde der Martin-Opitz-Bibliothek e.V., Martin-Opitz-Bibliothek, Berliner Platz 5, 44623 Herne. Einen Open-Access-Zugang (unter den Bedingungen der Lizenz CC BY-NC-ND) ermöglicht die Kommission für die Geschichte der Deutschen in Polen hier:


Mit dem Werk Kunstdenkmäler in Warschau und  Mittelpolen liegt jetzt eine einzigartige kunst- und architekturhistorische Studie vor, deren Entstehung bis in die Zeit des Ersten Weltkriegs zurückreicht. Der Autor, Julius Kohte, hatte 1891–1898 das Inventar der Kunstdenkmäler der preußischen Provinz Posen erstellt und war dort von 1900 bis 1903 erster Provinzialkonservator gewesen. Von 1916 bis 1918 war er damit beauftragt, eine Dokumentation der Bau- und Kunstdenkmäler in dem vom Deutschen Reich eingerichteten Generalgouvernement Warschau zu erstellen. Im Geiste eines deutsch-nationalen Geschichtsverständnisses sammelte er in Zusammenarbeit mit dem Fotografen Eugen Weschke das nun vorliegende Material.

Bis zu seinem Tod im Jahr 1945 gelang es Julius Kohte jedoch nicht, den Band wie geplant zu publizieren. Sein Sohn Wolfgang Kohte fügte seit 1972 baugeschichtliche Ausführungen sowie Fotomaterial zum aktuellen Zustand der beschriebenen Baudenkmäler (viele waren im Zweiten Weltkrieg zerstört worden) hinzu. Nach Wolfgang Kohtes Tod im Jahre 1984 übernahmen sein Sohn Hartwig Kohte und seine Tochter Eva Kohte die redaktionelle Fertigstellung. Bis in die 2010er Jahre hinein erweiterte Hartwig Kohte das Manuskript um weitere Textabschnitte und Literaturhinweise; Eva Kohte unterstützte u. a. die Erstellung eines detaillierten Registers. Die so entstandenen drei Textschichten (Julius, Wolfgang und Hartwig Kohte) wurden grafisch unterschiedlich gestaltet, so dass die jeweilige Urheberschaft sichtbar geblieben ist.

Die Kommission für die Geschichte der Deutschen in Polen hat seit den 1970er Jahren, damals noch als Historische Kommission für Posen und das Deutschtum in Polen, die Fortführung der Arbeiten finanziell und organisatorisch unterstützt. Als schließlich um das Jahr 2020 herum das Manuskript kurz vor seiner Vollendung stand, haben zwei weitere Institutionen maßgeblich zu der nun fertiggestellten Druck- und Onlineversion beigetragen:

• Das Bildarchiv des Herder-Instituts für historische Ostmitteleuropaforschung – Institut der Leibniz-Gemeinschaft (HI) in Marburg verfertigte hochwertige Scans des Bildmaterials, die unter dem Menüpunkt „Sammlungen“ – Unterpunkt „Kohte“ im Bildkatalog des HI online verfügbar sind.

• Der Förderverein „Freunde der Martin-Opitz-Bibliothek“, Herne, organisierte und bezuschusste die Drucklegung des Werkes.

Mit der Onlinestellung steht der Fachöffentlichkeit eine Dokumentation zur Verfügung, die mehr als 100 Jahre Forschungsgeschichte in ihren Widersprüchen und Fortschritten sichtbar werden lässt. Einiges von dem, was durch die Zerstörungen der deutschen Besatzer im Zweiten Weltkrieg vernichtet worden ist, findet sich hier zumindest in Wort und Bild dokumentiert.

Ein detailliertes Register der behandelten Orte und Personen soll als dritter und abschließender Teilband im Verlauf des Jahres 2025 erscheinen.

Aktuell

Gedruckt und Open-Access online
Text- und Bildband Kunstdenkmäler in Warschau und Mittelpolen. Nähere Informationen und Download

9.–11. Oktober 2025
Jahrestagung in Herne zum Thema: Die Geschichte der Deutschen in Polen – ein (un)zeitgemäßes Thema? Vereine, Institutionen, Sammlungen und ihre Perspektiven – Einladung

Gesamtinhaltsverzeichnis
zu den Zeitschriften der Historischen Gesellschaft für Posen veröffentlicht

Neuerscheinungen
Sammelbände zur Geschichte Krakaus und zur Kultur Krakaus
Anthologien zur multikulturellen Literaturgeschichte von Lodz
Monographie zur Stadtgeschichte von Lodz

Open-Access
zum Handbuch Polen in der europäischen Geschichte, Bd. 2: Frühe Neuzeit und Bd. 3: Teilungszeit

17. – 20. Oktober 2024
Jahrestagung in Krakau zum Thema: Deutsche Besatzung in Polen 1939–1945. Forschungsstand und -desiderate
Tagungsbericht

18. Oktober 2024
Verleihung des Arthur-Kronthal-Preises 2024 an Daniel Benedikt Stienen für sein Buch Verkauftes Vaterland

Neueste Publikation

Neuer Staat, neue Identität?

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Neuer Staat, neue Identität?
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ISBN 978-3-944870-74-8
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