Nachrufe
Dr. Helmut Neubach (1933-2019)
WOLFGANG KESSLER
Nachruf auf Helmut Neubach (1933-2019)
(Leicht überarbeitete Form der Einleitung zu dem Band „Helmut Neubach: Posen – Preußens ungeliebte Provinz. Beiträge zur Geschichte des deutsch-polnischen Verhältnisses 1815-1918“, Herne 2019).
Helmut Neubach wurde am 27. Januar 1933 in Grottkau (Oberschlesien) geboren und wuchs bis zur ihn lebenslang prägenden Flucht der Familie 1945 in Brieg (Niederschlesien) auf, danach als „Flüchtlingsjunge“ in Neustadt an der Orla (Thüringen).1
Seit 1948 lebte er in Oberlahnstein und legte dort 1954 das Abitur ab. Er studierte Geschichte und Slawistik in Bonn, Marburg, Berlin und Mainz.
1957/58 erhielt er ein Stipendium des Osteuropa-Instituts an der Freien Universität Berlin, 1960 war er Brieg-Stipendiat der Stadt Goslar. 1962 wurde er an der Universität Mainz mit der von Gotthold Rhode betreuten Arbeit über die Ausweisungen von Polen und Juden aus Preußen 1885/86, die „rugi pruskie“, promoviert.2 1962 bis 1968 war er, angestellt am Johann Gottfried Herder-Institut (Marburg), mit Dienstort an der Universität Mainz bei Gotthold Rhode bzw. Ludwig Petry Assistent der Historisch-Landeskundlichen Kommission für Posen und das Deutschtum in Polen und der Histori-schen Kommission für Schlesien.3 1968 bis 1992, unterbrochen 1982/83 durch ein Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft für die Edition des Tagebuchs des Reichstagspräsidenten Franz von Ballestrem aus den Jahren 1895 bis 1908, arbeitete er, zuletzt Oberstudienrat, im Schuldienst, danach von 1992 bis zum Ruhestand 1998 als Akademischer Oberrat an der Universität Koblenz-Landau.
Neubachs Forschungsgebiet war die Politische Geschichte der Jahre 1815 bis 1945 in den preußischen Provinzen Schlesien, Posen und Westpreußen sowie Rheinhessen mit dem Schwerpunkt auf den politischen Parteien, auf Parlamentarismus und Parlamentariern, Verwaltung und Verkehr, dazu vertriebene Politiker in den Parlamenten der alten Bundesrepublik Deutschland.4 Helmut Neubach hat es immer wieder verstanden, die westdeutsche Geschichte mit der „ostdeutschen“, d.h. der der preußischen Ostprovinzen, zu verbinden, wie es der Titel seines Aufsatzes „Rheinische Politiker in Schlesien und schlesische Politiker am Rhein“ 1984 treffend ausdrückt.5 Die biographischen Bezüge zu Rheinland-Pfalz waren sein Thema,6 aber auch die Geschichte der Zentrumspartei in Rheinhessen und der Rheinprovinz.7 Auch mit der Geschichte Zornheims, das seit den 1970er Jahren mit dem eigenen Haus und der Familie zu seinem Lebensmittelpunkt geworden war, sowie Rheinhessens hat er sich seit Jahren befasst8 und wurde dafür ausgezeichnet.9 2018 wurde er Ehrenmitglied des Geschichtsvereins Zornheim.
Mit der katholischen Deutschen Zentrumspartei in Schlesien hat er sich mehrfach befasst.10 In deren parteipolitischen Kontext gehört sein Magnum opus, die Edition einer kommentierten Textauswahl aus den auf 6000 Seiten in schwer zu lesender Schrift erhaltenen Tagebüchern des Reichstagspräsidenten Franz Graf v. Ballestrem (1834-1910) aus den Jahren 1885-1908. 2015 vom Verlag bereits im Umfang von 1000 Druckseiten angekündigt, konnte das monumentale Werk trotz Druckfertigstellung wegen Unstimmigkeiten mit der herausgebenden Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien aber bislang nicht im Druck erscheinen.11
Schlesien – seine Geburtsheimat – stand mehr als ein halbes Jahrhundert lang im Mittelpunkt von Helmut Neubachs wissenschaftlichen Interessen. 1988 erschien, mit einem Vorwort Gotthold Rhodes, eine Sammlung seiner einschlägigen Aufsätze.12 Mit Winfried Irgang und Werner Bein verfasste er eine der drei deutschen Gesamtdarstellungen zur Geschichte Schlesiens aus den 1990er Jahren.13 Seine erstmals 1991 als »Kultu-relles Arbeitsheft« des Bundes der Vertriebenen erschienene »Kleine Geschichte Schlesiens« ist 2019 in der ergänzten elften Auflage erschienen. Veröffentlichungen und Entwicklungen im Bereich der deutschen Schlesienforschung hat Helmut Neubach von 1998 bis 2018 in 284 Folgen laufend als „Der schlesische Geschichtsfreund“ in der Zeitschrift »Schlesien heute« begleitet. Von schlesischer und oberschlesischer Seite ist er mehrfach geehrt14 und gewürdigt15 worden. Er hat vor allem immer wieder im katholischen »Archiv für schlesische Kirchengeschichte« publiziert. Die Landsmannschaft Schlesien hat ihn 2006 mit dem „Schlesierkreuz“, die Stiftung Kulturwerk Schlesien 2018 mit der „Gerhart-Hauptmann-Plakette“ geehrt.
Als weiteres Thema hat Helmut Neubach immer wieder das Judentum im preußischen Osten behandelt.16 Zur Provinz Posen kann der wegen Nichterscheinens des Tagungsbandes ungedruckt gebliebene Vortrag über deren jüdische Politiker hier (S. 105-154) erstmals veröffentlicht werden.17
Ob Helmut Neubach sich mit der Provinz Posen mehr aus Verpflichtung, insbesondere seinem Doktorvater und wissenschaftlichem Mentor, dem Mainzer Osteuropahistoriker Gotthold Rhode (1916-1990)18 gegenüber, oder aus Neigung befasst hat, ist schwer zu sagen. Obwohl der in Posen aufgewachsene Rhode schon früh vor dem „Verschweigen oder Verfälschen unserer Geschichte“ gewarnt hat,19 hat er selbst, zwei Beiträge zu der von ihm 1952 herausgegebenen »Geschichte der Stadt Posen« ausgenommen,20 keine wesentlichen Beiträge zur Geschichte der Provinz Posen publiziert. Rhode repräsentierte eine Forschungstradition, die eher Affirmation als kritische Bestandsaufnahme wollte.21 Neubach hat sich seit seiner Tätigkeit als Kommissionsassistent und später als Vorstandsmitglied für die Historisch-Landeskundliche Kommission für Posen und das Deutschtum in Polen, seit 1997 Kommission für die Geschichte der Deutschen in Polen, engagiert, die ihn 2006 zum Ehrenmitglied ernannt hat.22 2012 hat ihm die Landsmannschaft Weichsel-Warthe ihren Kulturpreis verliehen.
Neubachs 1967 im Druck erschienene Dissertation »Die Ausweisungen von Polen und Juden aus Preußen 1885/86«23, ist bis heute – wie erwähnt – das wissenschaftliche Standardwerk zum Thema, was nach mehr als einem halben Jahrhundert, von kaum einer anderen Arbeit aus dem Umfeld der „Ostforschung“ dieser Jahre gesagt werden kann. Das Thema seines Aufsatzes über Antipolonismus und Antikatholizismus im Kaiserreich am Beispiel des von dem Philosophen Eduard v. Hartmann (1842-1906) geprägten Schlagworts vom „Ausrotten der Polen“24 hielt 1964 der Herausgeber der »Zeitschrift für Ostforschung« Herbert Schlenger für „heikel“, und der Aufsatz konnte erst nach einer Intervention Gotthold Rhodes erscheinen.25 In zahlreichen anregenden, meist kleineren Beiträgen hat Neubach, oft innovativ, Fragen aus der Geschichte der Provinz Posen angesprochen (vgl. das Verzeichnis seiner einschlägigen Veröffentlichungen, hier S. 215-222).
Die in diesem Band zusammengestellten Aufsätze hat Helmut Neubach in den Jahren zwischen 1968 und 1998 begonnen und in unterschiedlicher Weise weitergeführt. Aus Gesundheitsgründen war ihm eine abschließende Überarbeitung nicht möglich, er wollte aber auch keine Aktualisierungen von dritter Seite. In der Tradition der von Gotthold Rhode geförderten deutschen Forschung trennt er die dargestellten politischen Akteure nach Polen, Deutschen und Juden und konstruiert nationale Kollektivgruppen wie „die Deutschen“, „die Polen“ und „die Juden“. Der nationale Antagonismus seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert wird so historiographisch fortgeführt. Neubach selbst schreibt (hier S. 26):
Es war andererseits von den Posener Deutschen auch zu viel verlangt, wenn man sie aus Berlin immer wieder zu einer „Einheitsfront“ gegen die fast wie ein monolithischer Block auftretenden Polen aufforderte. Die Deutschen konnten schon deswegen keine Einheit bilden, weil sie größtenteils erst in den letzten Generationen eingewandert waren und noch nicht genug Wurzeln gefasst hatten. Dasselbe gilt auch für „die Polen“ (in diesem Band S. 183, Anm. 11):
Freilich gab es auch im polnischen Lager Differenzen, insbesondere während des „Versöhnungskurses“ unter Reichskanzler Leo v. Caprivi (1890-1894), als sich um den polnischen Abgeordneten Josef v. Kościelski eine überwiegend aus Adligen bestehende sogenannte „Hofpartei“ formierte, die gegenüber der sogenannten „Volkspartei“ ein Gegengewicht bildete. In der nationalen Frage waren sich die Polen jedoch stets einig. Die „nationalen Trennung“, die Ausbildung von national definierten – in sich wieder abseits von nationalem Einheitspathos differenzierten – Parallelgesellschaften in einemgemeinsamen politisch-administrativen Kontext ist in der deutschen wie der polnischen Forschungstradition oft der Ausgangspunkt der Forschung gewesen, was in deutschnationaler Tradition manches Mal zur nachträgliche Rechtfertigung der „Ostmarkenpolitik“ geführt hat. Eigentlich sollte es darum gehen die politischen und sozialen Prozesse, die zur Spaltung entlang nationaler und konfessioneller Bruchlinien geführt haben, zu analysieren – und das nach Möglichkeit transnational. Deutsche und polnische Historiker haben die national-isolationistische Perspektive gepflegt: Die deutschen Historiker haben, bleiben wir bei Neubachs Forschungsfrage, die deutschen Politiker untersucht, die polnischen die polnischen.26 Zwei parallele Forschungstraditionen27 haben bis heute noch nicht wirklich zusammengefunden. Neubach hat sich immerhin auch mit den polnischen Politikern befasst, allerdings als Sondergruppe.28
Helmut Neubach war dabei kein Apologet der protestantisch-preußischen antikatholischen und der antipolnischen Politik des wilhelminischen Kaiserreichs. Als Katholik29 lagen seine Sympathien eher auf der Seite der von ihm vor allem für Schlesien und die Rheinprovinz erforschten Zentrumspartei. Wie sein Aufsatz „Posen, Preußens ungeliebte Provinz“,30 dessen Titel er für diese, seine Beschäftigung mit der Provinz Posen abschließende Aufsatzsammlung unbedingt übernehmen wollte, zeigt, sah er das „Posener Land“ abseits jeder Ostmarkenideologie und fernab jeder Apologetik oder idyllisierenden Erinnerung. „Für die deutsche politische und kulturelle Öffentlichkeit ist in ihrer Mehrheit das Thema ‚Posen‘ marginal“,31 gerade deshalb ist Helmut Neubach für seine Arbeiten zur Geschichte dieser „ungeliebten“ Provinz zu danken.
2015 ist Helmut Neubach wegen der schweren Erkrankung seiner Ehefrau Johanna aus dem Haus in Zornheim in die Nähe der Tochter nach Baden-Baden umgezogen. Der Tod seiner Frau im Jahre 2018 hat ihn – nach 53 Ehejahren – schwer getroffen. Sie hat ihm den Rücken für seine – wie jede Aktivität dieser Art familienunfreundlichen – historischen Forschungen freigehalten. Nachdem Tochter und Sohn das Haus verlassen hatten, fuhr sie mit ihm „von Bibliothek zu Bibliothek, von Archiv zu Archiv, von Vortrag zu Vortrag, von Tagung zu Tagung”, stets mit Freundlichkeit und Herzlichkeit, wie es Neubach eindrücklich in der Danksagung nach ihrem Tod beschrieben hat: Sie war „stets an meiner Seite“. An Helmut Neubachs umfangreichem wissenschaftlichen Werkzu Schlesien, zum Posener Land und zu Rheinhessen hat sie als Unterstützerin und erste kritische Leserin einen nicht zu unterschätzenden Anteil. Wenn man am Ende eines von der Wissenschaft bestimmten Lebens seine Unterlagen aufräumt, bleiben Texte, die aus unterschiedlichen Gründen nicht publiziert worden sind oder deren überarbeitete und ergänzte Fassung man gerne noch veröffentlicht sähe. Der im Rahmen der Reihe Erinnerung und Biographie der Deutschen aus Polen erschienene Band: Posen – Preußens ungeliebte Provinz. Beiträge zur Geschichte des deutsch-polnischen Verhältnisses 1815-191832 ist daher auch als Dank der Kommission für die Geschichte der Deutschen in Polen e. V. zu sehen, der Helmut Neubach länger als ein halbes Jahrhundert verbunden war: 1962 bis 1968 als Kommissionsassistent, seit 1968 bis 1991 als „einfaches” Mitglied und von 1991 bis 2005 als engagiertes Vorstandsmitglied, das ich als solches in den Jahren von 1996 bis 2005 als Vorsitzender der Kommission schätzen gelernt habe.
Helmut Neubach ist am 12. Dezember 2019 in Baden-Baden nach schwerer Krankheit verstorben. Den Band mit seinen Aufsätzen hatte er kurz vor seinem Tode noch selbst in Augenschein nehmen können. Er soll auch dazu anregen, Helmut Neubachs Forschungsfragen aufzunehmen, sie weiterzuführen und weiter zu entwickeln.
Wolfgang Kessler
- HELMUT NEUBACH: Aus dem Tagebuch eines schlesischen Flüchtlingsjungen in der thüringischen Provinz 1947, in: Archiv für schlesische Kirchengeschichte 75 (2017), S. 569-577 ↩︎
- HELMUT NEUBACH: Die Ausweisungen von Polen und Juden aus Preussen 1885/86. Ein Beitrag zu Bismarcks Polenpolitik und zur Geschichte des deutsch-polnischen Verhältnisses. Wiesbaden 1967 (Marburger Ostforschungen; 27) ↩︎
- HELMUT NEUBACH: Fünfzig Jahre Zeitzeuge der Kommission. Ein autobiographischer Bericht, in: Wolfgang Kessler / Markus Krzoska (Hg.), Zwischen Region und Nation: 125 Jahre Forschung zur Geschichte der Deutschen in Polen. Osnabrück 2013 (Polono-Germanica; 7), S. 213-258, hier S. 216-237. ↩︎
- HELMUT NEUBACH: Von Paul Löbe bis Heinrich Windelen. Die Schlesier im Deutschen Bundestag 1949-1984, in: Helmut Neubach / Hans-Ludwig Abmeier (Hg.), Für unser Schlesien. Festschrift für Herbert Hupka. München 1985, S. 66-90; DERS.: Heimatvertriebene in den politischen Parteien, in: Christof Dahm / Hans-Jakob Tebarth (Hg.), Die Bundesrepublik Deutschland und die Vertriebenen. Fünfzig Jahre Eingliederung, Aufbau und Verständigung mit den Staaten des östlichen Europa. Bonn 2000, S. 37-65. ↩︎
- HELMUT NEUBACH: Rheinische Politiker in Schlesien und schlesische Politiker am Rhein, in: Für Köln und Schlesien. Festschrift zu 60. Geburtstag von Gerhard Wilczek. Köln 1984, S. 115-125. ↩︎
- Vgl. (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) HELMUT NEUBACH: Schlesier in Mainz, in: Schlesien 9 (1964) 3, S. 187-188; Ostdeutsche Abgeordnete im Landtag von Rheinland-Pfalz 1947-1985, in: Jahrbuch der Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Breslau 26 (1985), S. 265-285; Aufnahme, Eingliederung und Leistung der Vertriebenen, in: Heinz-Günther Borck (Hg.), Beiträge zu 50 Jahren Geschichte des Landes Rheinland-Pfalz. Koblenz 1997 (Veröffentlichungen der Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz; 73), S. 499-535. ↩︎
- Vgl. Helmut NEUBACH: Von Peter Reichensperger bis Peter Altmeier. Koblenz, eine Hochburg der Zentrumspartei, in: Jahrbuch für westdeutsche Landesgeschichte 24 (1998), S. 329-363; Zur Geschichte der Zentrumspartei in Mainz während des Kaiserreichs, in: Mainzer Zeitschrift 96/97 (2001/02), S. 309-314. – Außerdem NEUBACH: Die Mainzer Reichstagsabgeordneten 1871-1918. Ein Beitrag zur Geschichte der Parteien in Rheinhessen, in: Mainzer Almanach 1969, S. 5-30. ↩︎
- Zuletzt HELMUT NEUBACH: Als Zornheim eine Bahnstation hatte …, in: Heimatjahrbuch Landkreis Mainz-Bingen 55 (2011), S. 257-260; Vor 200 Jahren geboren. Franz Bernhard Hembes, Bürgermeister von Ober-Olm und Landtagsabgeordneter, ebd., 62 (2018), S. 300-302; Betrachtungen zum Frauenwahlrecht im Mainzer Land, ebd., 63 (2019), S. 103-106. – Vgl. auch EKKHARD VERCHAU: Dr. Helmut Neubach 75 Jahre, ebd., 52 (2008), S. 233-235. ↩︎
- EBERHARD G. SCHULZ: Ehrung für Dr. Neubach [Heimatliteraturpreis der Heimatfreunde am Mittelrhein], in: Schlesischer Kulturspiegel 41 (2006) 3, S. 46. – 2006 wurde Neubach außerdem die Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz verliehen. ↩︎
- So unter anderem NEUBACH: Schlesische Geistliche als Reichstagsabgeordnete 1867-1918. Ein Beitrag zur Geschichte der Zentrumspartei und zur Nationalitätenfrage in Oberschlesien, in: Archiv für schlesische Kirchengeschichte 26 (1968), S. 251-278; Zum deutsch-polnischen Nationalitätenverhältnis in Oberschlesien um das Jahr 1895. Ein unveröffentlichter Brief des oberschlesischen Zentrumsabgeordneten Bernhard Stephan an seinen rheinischen Fraktionskollegen Karl Bachem, in: Jahrbuch der Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Breslau 25 (1984), S. 235-247; Die Ausschaltung der schlesischen Zentrumspartei durch die NSDAP im Jahre 1933, in: Peter Chmiel / Nikolaus Gussone / Helmut Neubach (Hg.), Beiträge zur Geschichte Schlesiens im 19. und 20. Jahrhundert. Hans-Ludwig Abmeier zum 60. Geburtstag. Dülmen 1987 (Schriften der Stiftung Haus Oberschlesien; 1), S. 85-103. ↩︎
- Einschlägige Veröffentlichungen HELMUT NEUBACH: Die Zentrumspolitiker Franz Graf Ballestrem und Ernst Lieber. Eine unveröffentlichte Niederschrift von Karl Ba-chem, in: Jahrbuch der Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Breslau 24 (1983), S. 221-233; Franz Graf Ballestrem. Ein Reichstagspräsident aus Oberschlesien. Dülmen 1984 (Oberschlesische Schriftenreihe 12); „Ich sitze jetzt auf Windthorsts Platz!“. Der schlesische Graf Franz v. Ballestrem als Zentrumsführer vor und auf dem Mainzer Katholikentag 1892, in: Mainzer Zeitschrift 94/95 (1999/2000), S. 318-343; Die 8 Schloßkapläne des Reichstagspräsidenten Franz Graf v. Ballestrem. Ein Beitrag zur Geschichte der Geistlichkeit, des Adels und des Nationalitätenproblems in Oberschlesien (1885-1910), in: Dietrich Meyer (Hg.), Erinnertes Erbe. Beiträge zur schlesischen Kirchengeschichte. Festschrift für Christian-Erdmann Schott. Herrnhut 2002 (Studien zur schlesischen und oberlausitzer Kirchengeschichte; 8), S. 270-288; Der 34. Deutsche Katholikentag in Trier (1887) nach den Tagebuchaufzeichnungen des Grafen Franz von Ballestrem, in: Archiv für mittelrheinische Kirchengeschichte 57 (2005), S. 439-452; „Wir Katholiken können niemals der Sozialdemokratie angehören, denn sie ist die Todfeindin unserer hl. Kirche“. Ein Wahlaufruf der oberschlesischen Zentrumspartei für den Grafen Franz von Ballestrem (1918), in: Archiv für schlesische Kirchengeschichte 63 (2005), S. 135-151; Paul Wallot und Franz Graf von Ballestrem. Der rhein-hessische Erbauer des Reichstagsgebäudes und der schlesische Präsident des Reichsparlaments, in: Heimatjahrbuch Landkreis Mainz-Bingen 56 (2012), S. 271-274; Das deutsch-polnische Verhältnis im Tagebuch des Reichstagspräsidenten Franz Graf von Ballestrem (1834-1910), in: Jahrbuch Weichsel-Warthe 61 (2015), S. 103-110. ↩︎
- HELMUT NEUBACH: Parteien und Politiker in Schlesien. Dortmund 1988 (Veröffentlichungen der Forschungsstelle Ostmitteleuropa an der Universität Dortmund: Reihe B; 34). ↩︎
- WINFRIED IRGANG / WERNER BEIN / HELMUT NEUBACH: Schlesien. Geschichte, Kultur und Wirtschaft. Köln 1995 [²1998] (Historische Landeskunde. Deutsche Geschichte im Osten; 4). – Vgl. WOLFGANG KESSLER: Neue Gesamtdarstellungen der Geschichte Schlesiens, in: Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung 52 (2003) 2, S. 230-250. ↩︎
- Oberschlesischer Kulturpreis verliehen. Professor Alfons Perlick Träger des Hauptpreises, Förderungspreis an Dr. Helmut Neubach. Aus: Der Schlesier 1970, Nr. 43 (22.10.), in: Schlesischer Kulturspiegel 5 (1970) 10-12, S. 1; Ehrung verdienter Schlesier, in: Schlesischer Kulturspiegel 6 (1971) 1-3, S. 8; Schlesierkreuz für Dr. Helmut Neubach, in: Schlesischer Kulturspiegel 42 (2007) 1, S. 7. ↩︎
- FRANZ HEIDUK: Oberschlesisches Literatur-Lexikon. Bd. 2. Dülmen 1993 (Schriften der Stiftung Haus Oberschlesien: Literaturwissenschaftliche Reihe; 1,2), S. 159; GERHARD SCHEUERMANN: Das Breslau-Lexikon. Bd. 1. Dülmen 1994, S. 1130-1131; HERBERT GROSS: Bedeutende Oberschlesier. Kurzbiographien. Dülmen 1995, S. 409-412; HANS-LUDWIG ABMEIER: Helmut Neubach 65 Jahre, in: Schlesischer Kulturspiegel 33 (1998) 1, S. 6; HANS-LUDWIG ABMEIER: Helmut Neubach 70 Jahre, in: Oberschlesisches Jahrbuch 18/19 (2002/03), S. 283-286; KLAUS HILDEBRANDT: Geburtstagsglückwünsche, in: Schlesischer Kulturspiegel 43 (2008) 1, S. 5-7; WALTER DITTRICH: Helmut Neubach 80 Jahre, in: Schlesische Nachrichten 2013, Nr. 2, S. 13; ARNO HERZIG: Helmut Neubach 80 Jahre, in: Schlesien heute 21 (2018), Nr. 1 (232), S. 49; KLAUS HILDE-BRANDT: Geburtstagsglückwünsche, in: Schlesischer Kulturspiegel 48 (2013) 1, S. 8-9; ULRICH SCHMILEWSKI: Geburtstagsglückwünsche, in: Schlesischer Kulturspiegel 53 (2018) 1, S. 9. ↩︎
- NEUBACH: Bedeutende Juden aus dem deutschen Osten, in: Europäische Begegnung 6 (1965), S. 367-368; Die Juden in Niederschlesien 1848-1933, in: Friedrich-Carl Schultze-Rhonhof (Hg.), Geschichte der Juden in Schlesien im 19. und 20. Jahrhundert. Hannover 1995 (Schlesische Kulturpflege; 5), S. 23-35; Jüdische Politiker aus und in Pommern, in: Margret Heitmann / Julius H. Schoeps (Hg.), „Halte fern dem ganzen Lande jedes Verderben …“ Geschichte und Kultur der Juden in Pommern. Hildesheim 1995 (Haskala, 15), S. 343-352; Der Beitrag des ostdeutschen Judentums zur deutschen Politik, in: Gotthold Rhode (Hg.), Juden in Ostmitteleuropa von der Emanzipation bis zum Ersten Weltkrieg. Marburg 1989 (Historische und landeskundliche Ostmitteleuropa-Studien; 3), S. 115-150. ↩︎
- 17 Außerdem NEUBACH: Posener Juden als Stadtverordnetenvorsteher, in: Jahrbuch Weichsel-Warthe 55 (2009), S. 105-110. ↩︎
- NEUBACH: Gotthold Rhode (1916-1990) aus der Sicht eines Schülers und Kommissionsassistenten, in: Wolfgang Kessler (Hg.), Fünfzig Jahre Forschung zur Geschichte der Deutschen in Polen und der deutsch-polnischen Beziehungen. Herne 2001 (Beiträge zur Geschichte der Deutschen in Polen und der deutsch-polnischen Beziehungen, 1), S. 83-90; Nestor der historischen Polonistik. Zum 100. Geburtstag des Osteuropahistorikers Gotthold Rhode, in: Jahrbuch Weichsel-Warthe 63 (2017), S. 48-53. ↩︎
- WOLFGANG KESSLER: Ostforschung als Abwehr: Die Historisch-Landeskundliche Kommission für Posen und das Deutschtum in Polen als Gesinnungsgemeinschaft (1950-1990), in: Kessler / Krzoska (Hg.), Zwischen Region und Nation, S. 149-192, hier S. 150. ↩︎
- GOTTHOLD RHODE: Blüte und Niedergang. Katastrophen und Wiederaufbauversuche. Die Stadt Posen vom Ausgang des Mittelalters bis zum Übergang an Preußen 1793, in: Gotthold Rhode(Hg.), Geschichte der Stadt Posen. Neuendettelsau 1953, S. 31-69; Ders., Posen von der Revolution des Jahres 1848 bis zur Gründung des Deutschen Reiches, ebd., S. 115-127. ↩︎
- KESSLER: Ostforschung als Abwehr, S. 149-150. ↩︎
- Vgl. etwa NEUBACH: Die Historisch-Landeskundliche Kommission für Posen und das Deutschtum in Polen, in: Der Kulturwart 61, 1963, S. 13-14; Die Historisch-Landeskundliche Kommission in der „Zeitschrift für Ostforschung, in: Der Kulturwart 73, 1975, S. 24; Tagung der „Historisch-Landeskundlichen Kommission für Posen und das Deutschtum in Polen“, in: Zeitschrift für Ostforschung 41 (1992), S. 294-295; desgl. ebd. 43 (1994), S. 158-159; Deutsche Historiker im Jubiläumsjahr 2003 in Posen, in: Jahrbuch Weichsel-Warthe 51 (2005), S. 166-169. ↩︎
- NEUBACH: Die Ausweisungen von Polen und Juden aus Preussen 1885/86. ↩︎
- NEUBACH: Eduard von Hartmanns Bedeutung für die Entwicklung des deutsch-polnischen Verhältnisses, in: Zeitschrift für Ostforschung 13 (1964), Nr. 1/2, S. 106-159. – Mit einer Vorbemerkung von GOTTHOLD RHODE. – Überarbeitete Fassung unter dem Titel: Eduard v. Hartmanns Schlagwort vom „Ausrotten der Polen“. Antipolonismus und Antikatholizismus im Kaiserreich. Herne 2003 (Kleine Schriften / Stiftung Martin-Opitz-Bibliothek Herne; 5). – Ergänzung HELMUT NEUBACH: Entstehung und Wirkung des Schlagwortes „Man muss die Polen aufs Maul schlagen“ sowie ein diesbezüglicher Briefwechsel zwischen dem oberschlesischen Reichstagsabgeordneten Franz Graf v. Ballestrem und seinem Posener Kollegen Josef v. Kościelski (1891), in: Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung 54 (2005), S. 194-215. ↩︎
- NEUBACH: Gotthold Rhode (1916-1990), S. 88-89. ↩︎
- So ZDZISŁAW GROT: Działalność posłów polskich w sejmie pruskim (1848-1850) [Die Tätigkeit der polnischen Abgeordneten im Preußischen Landtag (1848-1850)]. Poznań 1961. – ZYGMUNT HEMMERLING: Posłowie Polsce w parlamencie Rzeszy Niemieckiej i Sejmie Pruskim 1907-1914 [Die polnischen Abgeordneten im Parlament des Deutschen Reiches und im Preußischen Landtag 1907-1914]. Warszawa 1968. – ALBERT S. KOTOWSKI: Zwischen Staatsräson und Vaterlandsliebe. Die polnische Fraktion im Deutschen Reichstag 1871-1918. Düsseldorf 2007 (Beiträge zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien; 150). – LECH TRZECIAKOWSKI: Posłowie polscy w Berlinie 1848-1928 [Die polnischen Abgeordneten in Berlin 1848-1928]. Warszawa 2003. – Vgl. WOLFGANG KESSLER: Nachwort, in: ANNA SZYBOWICZ: Der deutsche Großgrundbesitz im Kreis Schubin. Güter und Gutsbesitzer 1920-1945. Herne 2011 (Beiträge zur Geschichte der Deutschen in Polen und der deutsch-polnischen Beziehungen; 5). S. 204-206, insbesondere S. 205.So ZDZISŁAW GROT: Działalność posłów polskich w sejmie pruskim (1848-1850) [Die Tätigkeit der polnischen Abgeordneten im Preußischen Landtag (1848-1850)]. Poznań 1961. – ZYGMUNT HEMMERLING: Posłowie Polsce w parlamencie Rzeszy Niemieckiej i Sejmie Pruskim 1907-1914 [Die polnischen Abgeordneten im Parlament des Deutschen Reiches und im Preußischen Landtag 1907-1914]. Warszawa 1968. – ALBERT S. KOTOWSKI: Zwischen Staatsräson und Vaterlandsliebe. Die polnische Fraktion im Deutschen Reichstag 1871-1918. Düsseldorf 2007 (Beiträge zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien; 150). – LECH TRZECIAKOWSKI: Posłowie polscy w Berlinie 1848-1928 [Die polnischen Abgeordneten in Berlin 1848-1928]. Warszawa 2003. – Vgl. WOLFGANG KESSLER: Nachwort, in: ANNA SZYBOWICZ: Der deutsche Großgrundbesitz im Kreis Schubin. Güter und Gutsbesitzer 1920-1945. Herne 2011 (Beiträge zur Geschichte der Deutschen in Polen und der deutsch-polnischen Beziehungen; 5). S. 204-206, insbesondere S. 205. ↩︎
- WOLFGANG KESSLER: Die Geschichte der Deutschen in Großpolen im Spiegel der deutschen Historiographie nach 1945, in: Jerzy Kłoczowski / Witold Matwiejczyk / Eduard Mühle (Hg.), Doświadczenia przeszłości. Niemcy w Europie Środkowo-Wschodniej w historiografii po 1945 roku = Erfahrungen der Vergangenheit. Deutsche in Ostmitteleuropa in der Historiographie nach 1945. Marburg 2000 (Tagungen zur Ostmitteleuropa-Forschung; 9), S. 101-118; JERZY KOZŁOWSKI: Niemcy w Wielkopolssce w historiografii polskiej po 1945 roku [Die Deutschen in Großpolen in der polnischen Historiographie nach 1945], ebd., S. 87-100. ↩︎
- HELMUT NEUBACH: Polnische Geistliche als Reichstagsabgeordnete 1871-1918, in: Ulrich Haustein / Georg W. Strobel / Gerhard Wagner (Hg.), Ostmitteleuropa. Gotthold Rhode zum 28. Januar 1981. Stuttgart 1981, S . 266-282. ↩︎
- NEUBACH: Fünfzig Jahre Zeitzeuge, S. 230. 30 HELMUT NEUBACH: Posen, Preußens ungeliebte Provinz, in: Forschungen zur Brandenburgisch-Preußischen Geschichte N.F. 26 (2015), S. 111-130. ↩︎
- HELMUT NEUBACH: Posen, Preußens ungeliebte
Provinz, in: Forschungen zur Brandenburgisch-
Preußischen Geschichte N.F. 26 (2015), S. 111-
130 ↩︎ - KESSLER: Die Geschichte der Deutschen in Großpolen, S. 116. ↩︎
- Helmut Neubach: Posen – Preußens ungeliebte Provinz. Beiträge zur Geschichte des deutsch-polnischen Verhältnisses 1815-1918“, Herne 2019. ↩︎
Dr. Hans-Werner Rautenberg (1938-2009)
Nachruf auf
Dr. Hans-Werner Rautenberg (1938-2009)
Hans-Werner Rautenberg wurde am 06.02.1938 in Preußisch Holland/Ostpreußen (heute: Pasłęk) geboren. Seine Vorfahren gehörten zu der Gruppe Salzburger Exulanten evangelischen Glaubens, die in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts ihre Heimat verlassen mussten. Rautenberg erlebte als kleiner Junge das Kriegsende und den Einmarsch der Roten Armee in Ostpreußen. Der Vater befand sich schon in Kriegsgefangenschaft, die Mutter wurde von den Russen nach Sibirien verschleppt. Zusammen mit seiner Großmutter und dem kleineren Bruder musste er seine Heimat verlassen, auf der Reise starb die Großmutter, so dass die beiden Kinder alleine in Deutschland ankamen, wo sie zunächst im Lager Ludwigslust untergebracht waren. Dorthin kam nach einer Weile auch die Mutter, später kehrte der Vater aus der Gefangenschaft zurück. Die Familie begab sich nach Niedersachsen und ließ sich in Oldenburg nieder. Dort machte Rautenberg 1959 Abitur und leistete anschließend seinen Wehrdienst bei der Panzertruppe, die Verbindung zur Bundeswehr blieb bis zu seinem Lebensende bestehen. Rautenberg studierte Geschichte, Germanistik und Philosophie in Münster. 1967 legte er sein erstes Staatsexamen ab und arbeitete anschließend als wissenschaftlicher Mitarbeiter am „Glossar zur Geschichte des frühen Mittelalters im östlichen Europa“. 1972 wurde er Hochschulassistent. Fünf Jahre später schloss er seine Promotion über den polnischen Aufstand von 1863 und die europäische Politik im Spiegel der deutschen Diplomatie und der öffentlichen Meinung bei Manfred Hellmann ab. 1982 wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Johann-Gottfried-Herder-Institut in Marburg, wo er bis zum Eintreten in den Ruhestand 2003 tätig war. 1987-1996 war er zugleich Lehrbeauftragter für ostdeutsche Landesgeschichte an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Ende der 80er Jahre lernte ich ihn dort als junger Student kennen. Seine Lehrveranstaltungen hatten immer ein klares Konzept, sie waren akribisch vorbereitet und atmeten in gewisser Weise eine Art positiven preußischen Geist. Er war stolz auf die Errungenschaften des preußischen Staates, der einstmals seine Vorfahren aufgenommen hatte, scheute sich aber nicht, auch die negativen Seiten anzusprechen. Hans-Werner Rautenberg war ein Vermittler, ein Versöhner, den die Erfahrungen des Krieges und der Nachkriegszeit früh hatten erwachsen werden lassen. Er mochte keinen Streit, das Gefühl, überlebt zu haben, und sein tiefer Glaube gaben ihm die Kraft, das Leben vor allem von seiner positiven Seite zu betrachten. Diese Eigenschaft und sein Gottvertrauen behielt er auch, als es in den letzten Jahren aufgrund seiner massiven Herzprobleme gesundheitlich immer mehr bergab mit ihm ging. Nach langer Krankheit ist er am 3.1.2009 in Marburg gestorben.
Die Kommission für die Geschichte der Deutschen in Polen trauert nicht nur um ihr langjähriges Vorstandsmitglied, sondern auch und vor allem um einen Mann, der auf der Grundlage einer tiefen Verbundenheit mit der verlorenen Heimat stets die Aussöhnung mit dem polnischen Volk als seine Hauptaufgabe gesehen hat. Wir werden ihn nicht vergessen.
Markus Krzoska
Leonhard von Kalckreuth (1930-2017)
Nachruf auf Leonhard von Kalckreuth (1930-2017)
Die Kommission für die Geschichte der Deutschen in Polen e.V. trauert um ihr langjähriges aktives Mitglied Leonhard von Kalckreuth. Durch seine Präsenz und sein Engagement für eine deutsch-polnische Verständigung vor dem Hintergrund einer schmerzhaften kriegerischen Vergangenheit hat er die Neuausrichtung der Kommission im 21. Jahrhundert mitgetragen. Die Erforschung der Vergangenheit von Birnbaum und Meseritz in einem Geiste der Versöhnung wäre ohne ihn nicht möglich gewesen. Wir werden ihm ein ehrenhaftes Andenken bewahren.